Niederlagen-Serie beendet, aus den Vorwochen gelernt: Die SG Wattenscheid 09 durfte nach zuletzt vier Pleiten in Serie endlich wieder jubeln. Gegen das Top-Team Westfalia Rhynern, welches als Tabellendritter an die Berliner Straße reiste, gelang dem ehemaligen Bundesligisten ein umkämpfter 2:1 (2:1)-Sieg.
„Mit Rhynern haben wir einen tiefstehenden Gegner, der auf seine Umschaltmomente lauert und hohes Tempo fährt, erwartet“, erzählte 09-Cheftrainer Christopher Pache. Nach nur drei gespielten Minuten ließen die Gäste bereits ihre Stärken aufblitzen und gingen durch den Treffer von Jonah Wagner mit 1:0 in Führung. Trotz des frühen Nackenschlags hielt die SGW an ihrem Plan fest, wurde im Laufe des ersten Drittels zunehmend mutiger und selbstbewusster.
„Wenn du viel Ballbesitz hast, was mein Ziel ist, musst du viel ins Gegenpressing gehen. Das haben wir 20 Minuten nicht geschafft und den Ball abgegeben. Danach haben wir es besser gemacht. Die Jungs waren agil und griffig. Sie hatten richtig Bock, dieses Spiel zu ziehen und haben gemerkt, dass es gekippt ist“, analysierte Pache.
Das 1:1 durch Emre Yesilova, der die Kugel auf Vorlage von Fynn Broos am zweiten Pfosten über die Linie drückte, bahnte sich an und war verdient (37.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff jagte Matchwinner Broos das Leder dann mit einem Strahl aus spitzem Winkel zum 2:1 unter die Latte (45.) - Spiel gedreht!
Die Reaktion seiner Elf punktete beim Coach: „Mit vier Niederlagen in Serie trittst du nicht gerade mit der breitesten Brust auf. Dementsprechend habe ich größten Respekt davor, wie die Mannschaft auf das frühe Gegentor reagiert hat. Die Tore waren nur eine Frage der Zeit.“
Westfalia Rhynern: Sander - Wiese, E. Kourouma (86. Neumann), Wulf, M. Kourouma (68. Deljiu) - Seber (79. Coskun), J. Wagner, Woitaschek - Pietryga (68. Tirgil), W. Wagner, Bulut (46. Müller)
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis
Zuschauer: 344
Tore: 0:1 Wagner (3.), 1:1 Yesilova (37.), 2:1 Broos (45.)
Nach dem Seitenwechsel knüpfte Wattenscheid an die Schlussphase des ersten Durchgangs an und ließ Rhynern nahezu gar nicht mehr in die Partie kommen. Versuche des Gegners, das Spiel aufzubauen, wurden mit aggressivem Pressing schnell unterbunden. „Wir waren in den Zweikämpfen präsenter, haben es nach vorne geduldig und strukturiert gespielt“, so Pache. Das einzige Manko: Trotz zahlreicher Chancen blieb das 3:1 aus. Trotzdem sei der Coach nach dem brustlösenden Dreier „unfassbar stolz“.
"Darf uns nicht passieren" - Rhynern bleibt auswärts harmlos
Westfalia Rhynern bestätigte den Trend als eines der auswärtsschwächsten Teams der Oberliga Westfalen und blieb auf fremden Platz im vierten Spiel hintereinander punktlos.
Zum Ärger von Trainer Alexander Bruchhage: "Komplett unnötig, dass wir dieses Spiel hergegeben haben und mit leeren Händen nach Hause fahren. Wir waren 30 Minuten lang die bessere Mannschaft. Mit dem 1:1 haben wir dann komplett den Faden verloren, hatten keine Torchance mehr. Das darf uns mit dem Anspruch, ganz oben mitzuspielen, nicht passieren."
Glück für Rhynern: Am kommenden Sonntag ist wieder Heimspiel, dann ist der ASC 09 Dortmund zu Gast (17. November, 15 Uhr.) Wattenscheid 09 empfängt bereits am Donnerstag den 1. FC Gievenbeck (14. November, 20 Uhr).